Ich hab das Glück (wieder-)gefunden

  "Du kannst dich nicht auf deine Augen verlassen,

wenn deine Vorstellungen verschwommen sind."

Mark Twain 

 

Wie oft sind wir auf der Suche, auf der Suche nach dem vermeintlich großen Glück, nach unserer Bestimmung, nach einer Person die uns versteht... Wir bieten alle Anstrengung auf es zu finden. Und auf dieser Suche verlaufen wir uns das eine oder andere mal. Mir zumindest, ist es schon so ergangen.

 

Ich hab mich "verlaufen" und statt das Kleine zu sehen und zu genießen,  hinterfragte ich alles was mir tagtäglich passierte.  Nichts konnte und durfte Zufall sein. Konnte ich nicht schlafen, suchte ich ein WARUM, statt einfach mal zu sagen: "OK, dann habe ich diese Nacht weniger Schlaf gebraucht." .

Alles musste eine tiefere Bedeutung haben. Ich kam dem was ich suchte oder dachte finden zu müssen nicht näher, keinen Schritt. Dafür wurde "ICH" immer unschärfer.

Ich suchte nach Inspirationen, nach Ideen, nach was weiß ich nicht allem. So, wie man beim Blick durch die Kamera den besten Bildausschnitt sucht.

Drücke auf den Auslöser, doch das Bild war alles andere als schön, viel zu viel drum herum...

Also ein neuer Blick durch den Sucher, mittlerweile habe ich das Teleobjektiv angebracht um weit in die Ferne blicken zu können. Ein Druck auf den Auslöser, aber noch immer ist es nicht was ich suchte, also  den Bildausschnitt noch enger gewählt, noch ein bisschen mehr in die Ferne gezoomt und zack, den Auslöser gedrückt....

Der Fokus im Bild, also der schärfste Bereich, wurde immer kleiner und alles außen herum immer unschärfer.

Genauso fühlte ich mich,  je mehr ich fokussierte, umso verschwommener wurde alles um mich herum.

Vieles Schöne sah ich nicht mehr, weil es im unscharfen Bereich lag.

 

...und weil Nichts einfach so passieren konnte bzw. durfte in meinem Leben, fing ich auch wieder an, auf all die Stimmen um mich herum zu hören, die mir einflüsterten wie es zu sein hat, weil es bei ihnen doch auch so war, weil unser Weltbild so ist. Ich begann zu leben und zu agieren wie "man es eben macht", obwohl dies ganz und gar nicht mir entsprach. Nicht meiner Art und Weise, nicht wie ich mich wohl fühle. Zwar erfüllte es die  Vorstellungen unserer Gesellschaft zu leben, zu lieben, zu sein. Nur eben nicht meine. 

Ich war so fokussiert und vergaß das unbeschwerte Leben. War auf der Suche nach einer Bedeutung für alles was mir passierte. 

Aber muss immer alles eine Bedeutung haben? Kann nicht manches einfach so passieren? Müssen wir immer hinterfragen warum etwas ist oder nicht ist? 

Natürlich ist es keinesfalls schön, wenn einem was "Schlimmes"  passiert und es liegt in unserer Natur, Gott und wen auch immer zu fragen: "Warum ich?" oder "Warum diesen von uns so geliebten Menschen?" Aber müssen wir immer wissen warum etwas passiert? Möchte jeder von euch jederzeit wissen WARUM? 

Ganz ehrlich? Ich nicht!  Ich möchte nicht immer wissen WARUM. Oft möchte ich nur einfach das Leben genießen, all die Momente erleben, mit meinen Sinnen aufnehmen und Situationen annehmen, denn meist bleibt unsere Frage nach dem Warum doch unbeantwortet. 

Und wenn wir es am wenigsten erwarten, stolpert etwas in unser Leben oder etwas Schweres "stolpert raus", irgendetwas passiert und unser  Blick ändert sich.

 

Sollten wir nicht alle so leben dürfen wie es unserer Natur entspricht? Wie es uns zum Wohlgefühl verhilft und zum ein weniger "Verschwommen" sein? Zu einem MEHR an ICH-SEIN? 

Die Vorstellung von unserem  eigenen Leben sollten scharf sein und diesen Fokus sollten wir beibehalten, denn nur so werden wir die "Befriedigung" verspüren etwas geschafft zu haben, etwas geleistet zu haben, einen Sinn im Leben gefunden zu haben. Nur eben auch der restlichen Bildausschnitt darf nicht zu unscharf werden, sonst laufen Dinge an uns vorbei, die uns vielleicht glücklich machen, und wenn es nur für einen Moment ist. Ein Schmetterling der sich auf deine Hand setzt, die Sonne, welche nur einen kleinen Augenblick durch ein dichtes Grau scheint, dein Haustier welches dir mal eben übers Gesicht schleckt vor lauter Freude, eine einzige Blume am Wegesrand... all dies sind kleine "Glücksmomente" die unser Herz zum Singen bringen. All diese Momente können wir aber nur wahrnehmen, wenn wir den Fokus in unserem Leben nicht zu eng stellen. 

Nicht alles verbissen sehen, nicht immer fragen -WARUM- 

Wenn wir lernen bestimmte Situationen anzunehmen und sein zu lassen, wenn wir  diese Situationen, welche wir nicht ändern können,  so nehmen und das "Beste" daraus machen, wenn wir mit ihr umgehen lernen, dann kann viel Neues herein, weil Platz in unserem Leben ist. 

 

Ich hinterfrage nicht mehr alles und so ist jetzt auch wieder Platz in meinem Leben. Platz für neue Dinge, Platz für schöne Erlebnisse, Platz für neue Blickwinkel und Platz für neue Menschen <3 Platz für das GLÜCK.  

Sachen dürfen einfach sein. Und wisst ihr was? Mit dieser Einstellung wird vieles wieder leichter und mir geht es besser. 

Raum ist da, für neue Ideen und vielleicht auch neue Projekte. 

 

Seid fokussiert, aber stellt den Blick-Winkel nicht zu eng. :) 

 

 

 Susann Christl

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